Tuningtipps
Einbau
OT-Sensor,
OT-Geberrad
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OT-Sensor, Triggerrad
einbauen - nachrüsten
Bei Motoren ohne Zündverteiler wird der
Zündzeitpunkt über das Zündkennfeld des Motorsteuergeräts
festgelegt. Damit das Motorsteuergerät allerdings überhaupt
weiß, in welcher Stellung sich der/die Kolben des Motors
gerade befinden, ist ein OT-Geber erforderlich. Dieser Geber,
auch OT-Sensor oder Kurbelwellensensor genannt, übermittelt
die aktuelle Kurbelwellenlage dem Steuergerät (Englisch:
ECU).
Zur Umsetzung bedient sich der Motorenkonstrukteur oder Tuner
entweder des Halleffekts oder, wie im folgenden beschrieben,
des Induktiveffekts.
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Physikalische Grundlagen
Induktivgeber und Triggerrad
Im Induktivgeber befindet sich eine Spule, die um einen Eisenkern
gewickelt ist, und an deren vorderen Ende sich ein Dauermagnet
befindet. Wird hier eine ferromagnetische (= „Eisen“)
Zahnscheibe vorbeigeführt, die abwechselnd Zähne
und Lücken (gleicher Abstand) aufweist, erzeugt die Spule
eine sinusförmige Spannung. Wird ein Zahn entfernt, ändert
sich die Zahnlücke und an dieser Stelle auch der Spannungsimpuls,
der deutlich höher wird. Dieser einzelne Impuls wird
als OT-Signal verwendet. Der Fachbegriff für die ferromagnetische
Zahnscheibe lautet Inkrementenrad, im Motorensektor spricht
man auch von OT-Geberrad, OT-Rad, Triggerrad oder trigger
wheel.
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Frei programmierbare Steuerung
und trigger wheel / OT-Sensor
Sämtliche frei programmierbare Steuerungen (efi, megasquirt,
mbe, motec, adaptronic, ecumaster emu, aem infinity, trijekt
usw.) bieten die Möglichkeit für einen Signaleingang
mittels Induktivgeber. Da das Steuergerät das Eingangssignal
zunächst im Kennfeld verarbeitet und den exakten Zündzeitpunkt
berechnet, muss die Signalauslösung des OT-Sensors einige
Winkelgrade vor OT liegen. Dieser Winkel muss vorab per Steuergerätsoftware
eingestellt werden und liegt im Bereich von 80° bis 120°
Kurbelwinkel vor Zünd-OT.
Sollen nun ältere Fahrzeuge auf eine frei programmierbare
Steuerung umgerüstet werden, so muss der Tuner nachträglich
den OT-Sensor und das OT-Geberrad am Motor unterbringen.
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Praktische Einbauhinweise
zu trigger wheel und OT-Sensor
Das OT-Geberrad muss an der Kurbelwelle befestigt werden.
In der Praxis bleibt als Einbauraum meist nur der außenliegende
Bereich bei Zahnriemen, Keilriemen oder Keilrippenriemen übrig.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Befestigung starr an der
Kurbelwelle erfolgen sollte. Sitzt ein Schwingungstilger am
Kurbelwellenende, muss das Geberrad unbedingt am starren Bereich
des Tilgers befestigt werden, oder der Schwingungstilger durch
ein starre Scheibe ersetzt werden.
In den meisten Fällen wird man nicht um eine Zwischenscheibe
umhinkommen, auf der man das Geberrad verschraubt. Im Gegenzug
wird für die Aufnahme des OT-Gebers ebenfalls eine Halterung
benötigt. Diese sollte starr und verstellbar am Motorblock
verschraubt sein.
Bei Montage wird als erstes das Triggerrad auf den seitens
Steuerung gewünschten Zahn einjustiert. Liegt z. B. ein
60-2 Geberrad vor und soll der 15. Zahn (90°) als Zündauslöser
verwendet werden, so liegt die Mitte des OT-Gebers auf Mitte
des 15. Zahns und die Zahnlücke entsprechend 15 Zähne
früher. Dreht die Kurbelwelle im Uhrzeigersinn, liegt
die Zahnlücke 15 Zähne weiter rechts.
Nachdem das Triggerrad eingebaut wurde, wird mittels Messuhr
der Rundlauf festgestellt und das Triggerrad entsprechend
nachjustiert.Ideal wäre eine Rundlaufgenauigkeit von
maximal 0,5 mm Toleranz. Aus diesem Grund ist eine Schraublösung
mit leichter Verstellmöglichkeit einem Anschweißen
an der Riemenscheibe immer vorzuziehen.
Der Abstand des OT-Gebers wird auf einen Toleranzbereich
von 0,5 mm bis 1,00 mm eingestellt. Liegen die Toleranzen
des Geberrads enger, so sollte als Abstand 0,7 mm gewählt
werden.
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Triggerrad 60-2 oder 36-1
In der Praxis findet man hauptsächlich diese beiden
Varianten.
60-2: Das Triggerrad hat umlaufend 60 Zähne, was 6°
Kurbelwinkel pro Zahn entspricht. Zwei Zähne sind als
Signalgeber entfernt worden.
36-1: Das Triggerrad hat umlaufend 36 Zähne, was 10°
Kurbelwinkel pro Zahn entspricht.
Davon ist ein Zahn als Signalgeber entfernt worden.
Im Grunde ist es egal welches Geberrad verwendet wird. Entscheidend
ist, ob das Steuergerät die Einstellmöglichkeiten
für das gewählte Triggerrad bereitstellt.
Die Signalamplitude ist beim 60-2 Triggerrad leicht höher
als beim 36-1
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Signalstärke, Materialien
und Wissenswertes am Rande
Das Triggersignal nimmt mit abnehmenden Abstand zwischen
OT-Geber und Triggerrad zu. Man sollte allerdings bedenken,
dass ein zu geringer Abstand (kleiner 0,5 mm) im Betrieb dann
doch häufig zur Kollision zwischen OT-Geber und OT-Geberrad
führt. Ein minimal angeschliffener OT-Geber ist laut
eigenen Erfahrungen zwar noch kein Ausfallgrund, aber doch
zu vermeiden.
Das Triggersignal nimmt auch mit zunehmender Drehzahl zu.
Kritisch hinsichtlich kleiner Signalstärke ist somit
eigenlich nur der Startvorgang.
Das Triggerrad muss auf alle Fälle ferromagnetisch sein,
also im Klartext aus „Eisen“ bestehen. Triggerräder
aus Alu, Kunststoff usw. funktionieren nicht.
Lackierung der Triggerräder (im Bereich Zahn und Lücke)
vermindert das Signal nur minimal – hier hängt
es natürlich auch davon ab, wie dick die Farbschicht
aufgetragen wurde.
Der Induktivgeber benötigt 2 Anschlüsse –
Signal und Minus.
Induktivgeber mit 3 Anschlüssen beinhalten Signal, Minus
und Ummantelung.
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Verwechslung Induktivgeber
und Hallgeber
Die optische Unterscheidung ist eigentlich nicht möglich,
da beide Varianten in der Regel 3-polig ausgeliefert werden
und auch der Signalkörper identisch oder ähnlich
aussieht.
Durchmessen mit dem Ohmmeter ist ebenfalls kritisch, da die
Elektronik des Hallgebers recht schnell zerstört werden
kann. Hier sollte man versuchen, das Bauteil anhand der aufgeprägten
Ersatzteilnummer zu bestimmen.
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Alle
Angaben ohne Gewähr!
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alle Angaben ohne Gewähr!
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